Female Genital Mutilation (FGM) / weibliche Beschneidung
Es gibt viele Worte für diese Praktik. Häufig gebraucht werden die Begriffe „weibliche Genitalverstümmelung“ oder „weibliche Beschneidung“, im Englischen Female Genital Mutilation bzw. die Abkürzung FGM. Weibliche Beschneidung klingt harmloser, ist es aber nicht. Betroffenen wollen oft selbst nicht mit dem Begriff der weiblichen Genitalverstümmelung konfrontiert werden, da dieser für sie negativ behaftet ist. und sie sich dadurch unverstanden und diskriminiert fühlen. Sie sich selbst oft nicht als verstümmelte, sondern als beschnittene Frau sehen. Für sie ist diese Praktik normal und hat tiefgehende Gründe. Dennoch forderten afrikanische Aktivistinnen den Begriff „weibliche Genitalverstümmelung“, da die Bezeichnung „weibliche Genitalbeschneidung“ bzw. „Mädchenbeschneidung“ ― nicht das Ausmaß der folgenreichen Praktik verdeutlicht, sondern diese verharmlost und fälschlicherweise das Äquivalent zur männlichen Beschneidung bildet
Die Begriffe bezeichnen die Entfernung oder Beschädigung der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane - ganz oder teilweise. Mehr dazu finden Sie unter „Formen“
Nach Schätzungen der WHO sind weltweit rund 140 Millionen Frauen und Mädchen betroffen. Auch wenn das Hauptverbreitungsgebiet mit 92 Mio. betroffenen Mädchen und Frauen das westliche und östliche Afrika ist, werden nicht nur in 28 afrikanischen Staaten, sondern auch in Teilen Asiens (Indien, Indonesien, Malaysia, Philippinen und Sri Lanka), Australien, Neuseeland, Nord-, Mittel- und Süd-Amerika (Kolumbien, Brasilien, Peru und Ostmexiko), in den arabischen Emiraten, in Bahrain, Oman, Südjemen, Israel, Irak und Iran Mädchen zwischen dem Babyalter und der Pubertät an den Genitalien verstümmelt.
In Europa sind 500.000 Mädchen und Frauen betroffen.
In Deutschland sind schätzungsweise 30.000 Frauen genitalverstümmelt, 9.300 Mädchen sind gefährdet!
Die geschätzte Verteilung betroffener Frauen und Mädchen in Afrika finden Sie in folgenden grafischen Darstellungen.
In direkter Folge der Eingriffe sterben 5 - 10 % der Mädchen. Weitere 20 % sterben an Spätfolgen.